Mit der Absicht mir eine Freude zu machen kam meine bessere Hälfte,
auf die Idee die Kamera doch mit dem Handykabel aufzuladen. Das passte
natürlich nicht, aber es musste doch einen Weg geben mir zu helfen.
Er konnte es nicht lassen und stellte fest, dass das Akku der Kamera
genau in das Handy hinein passt. So müsste man es doch aufladen können,
denn die Voltzahl und Kontaktstellen stimmten genau überein. Ich fand
es nicht richtig, denn ich hatte in der Beschreibung der Kamera gelesen,
dass man das Akku nur mit dem mitgelieferten Kabel in der Kamera aufladen
soll. Das hatte ich genau behalten, da ich beim Lesen noch dachte,
wer kommt schon auf so blöde Ideen und benutzt andere Geräte? Aber
solche Menschen gibt es tatsächlich, und das sogar ganz in meiner
Nähe! Ich protestierte gegen dieses Vorhaben, denn ich hatte mich
schon damit abgefunden das Wochenende ohne meine Kamera zu sein. Auf
keinen Fall wollte ich riskieren , dass sie bei dem Experiment zerstört
wird. Aber auf mich hörte heute ja keiner...und eh ich mich versah,
steckte das Akku in dem Handy. Unsere Gäste hatten zwischenzeitlich
alles ausgepackt und frohgelaunt machten wir es uns nach einem Spaziergang
erst einmal im Haus gemütlich. Jetzt war es doch schon Zeit nachzusehen
ob das Akku voll geladen war. Doch leider hatte sich nichts getan.
Die Anzeige war unverändert und das Handy wurde wieder zusammengebaut.
Doch was war das??? Es tat sich nichts mehr! Das Handy ging nicht
mehr! Das war zuviel für mich! Nach allem was vorher war, war dies
der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Meine bessere Hälfte
verwandelte sich für mich schlagartig in nur noch ein besseres Viertel,
höchsten, wenn überhaupt in etwas Besseres! ;) Ich war stinksauer,
da mein Handy meiner Meinung nach mutwillig zerstört wurde. Auch die
Beruhigung, ich würde am Samstag ein Neues bekommen konnte mich nicht
mehr trösten. Denn ich wollte kein neues Handy, da ich mein Altes
für vollkommen ausreichend halte, auch ohne Farbdisplay und eingebauter
Kamera und sonstigem Schnickschnack. Trotz allem verlief der Abend
auch für mich halbwegs gemütlich . Wir spielten "Elfer raus" ein Spiel
dass der Sohn meiner Schwester im letzten Jahr hier bei uns kennen
gelernt hatte, und jetzt in Erinnerung an den schönen Osterurlaub
2003 unbedingt wieder gespielt werden musste. Meinen Frust konnte
allerdings keiner so richtig nachempfinden, was ich irgendwie immer
noch nicht verstehen kann. Ich bemühte mich auch nicht ständig davon
anzufangen, denn ich wollte keinem die gute Laune mehr verderben.
Am nächsten Morgen bereitete mein Schwager dann ein super Frühstück
für alle.. Es gab frisch gebratenen Schinken mit roten Bohnen in Tomatensoße
und Eiern uvm.. Frisch gestärkt fuhren wir dann nach Winterberg .
Da dort Schnee liegen sollte zogen wir uns auch alle warmes Schuhwerk
an. Mein Mann hatte extra vorher darauf hingewiesen feste Schuhe einzupacken,
doch wo waren seine Schuhe? Natürlich zuhause, wir vermuteten alle
das sie im Kühlhaus stehen *g* wie noch so einiges was uns fehlte.
Dazu muss ich jetzt allerdings gestehen diese Situation etwas ausgenutzt
zu haben, denn es war leicht zu sagen "das steht auch im Kühlhaus"
wenn ich etwas nicht fand. Irgendwie war das auch ganz praktisch.
Wenigsten einen Vorteil hatte es also doch noch. Und es wurde an diesem
Wochenende zu einem sehr beliebten Sprichwort, für alles was nicht
sofort gefunden wurde. So fragte ich einmal wo denn die Schere sei,
und es schallte aus allen Ecken des Hauses ein einstimmiger Chor:
"Im Kühlhaus!" , was dann auch noch zur allgemeinen Belustigung beitrug...
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