Zuerst fuhren wir zum
Kahlen Asten, denn wir wollten direkt in den Schnee und von dort
die Aussicht genießen. Mein besseres Viertel hatte nun seine dünnen
Schuhe von der Autofahrt an, da die dicken Arbeitsstiefel zu einem
Stadtbummel doch nicht ganz so passend waren. Damit konnte er allerdings
nicht durch den Schnee laufen und musste am Wegesrand gehen , wo
der Boden aufgeweicht war. Prompt rutschte er auch aus und fiel
in die Matsche. Ein Schuh war ganz weg, ein Bein bis zum Knie, und
die Arme voller Matsch. Jetzt tat er mir im ersten Moment leid,
doch eigentlich waren wir mehr zu bedauern, wir mussten schließlich
so mit ihm weiterlaufen. Zum Glück kannte uns hier niemand und in
Winterberg waren so viele Menschen, dass wohl keiner auf die dreckige
Kleidung achten würde. Wie so oft im Leben hatten wir aber wieder
Glück. Es gab direkt auf dem kahlen Asten ein Ausflugslokal und
im Eingangbereich öffentliche saubere Toiletten. Dort konnte mein
Mann eine gründliche Reinigung vornehmen. Jetzt war er fast wieder
sauber, dafür allerdings ziemlich nass, doch das schien uns das
kleinere Übel zu sein. Er beklagte sich auch nicht weiter, was mir
im nachhinein doch wieder leid tut. Denn es war ziemlich kalt und
wir hätten auch nach Hause fahren können. Doch das wollte er ja
nicht, und manchmal muss man ihm auch mal seinen Willen lassen!
Es gab allerdings auch schöne Momente, denn hier oben schien die
Sonne und so weit das Auge reichte sah man eine herrliche Winterlandschaft.
In Winterberg angekommen
bummelten wir an Geschäften vorbei und kamen zu einem schönen kleinen
Markt. Von weitem hatte man schon einen leckeren Duft in der Nase
und jetzt standen wir vor einem Stand wo es leckere Eintopfgerichte
gab. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich konnte nicht widerstehen.
Ich hatte auf einmal riesigen Appetit auf eine Erbsensuppe mit einem
Knackwürstchen. Doch irgendwie schien ich an diesem Wochenende immer
anderer Stimmung zu sein als der Rest der Gesellschaft. Hachja..
Wir trennten uns , da meinen Schwester mit Familie lieber in einem
Lokal essen wollte. Doch egal was es dort leckeres gab, uns schmeckte
die Suppe am Stehtisch köstlich. Das tat sehr gut. Wir fühlten uns
gut gestärkt und waren richtig schön von innen aufgewärmt . Wir
trafen uns später in einem Lokal zum Kaffee und danach liefen wir
gemütlich wieder zum Auto zurück, obwohl es ziemlich kalt wurde
und anfing zu schneien.. Auf dem Weg kamen wir an einem Handygeschäft
vorbei. Mein Schatz hatte doch tatsächlich das Handy mit und schilderte
im Geschäft unser Problem. Der Verkäufer meinte eine Reparatur würde
sich nicht lohnen, für das Geld kann man besser ein neues Gerät
kaufen. Das wollte ich aber auf keinen Fall, da ich nicht ohne mich
vorher zu informieren irgendein neues Gerät anschaffen wollte. Das
kaputte Handy ließ meinem Schatz an diesem Abend keine Ruhe. Er
nahm es auseinander und zerlegte es hemmungslos in unzählige Einzelteile;
es konnte ja auch nichts mehr damit passieren. Die ganze Zeit als
wir alles für das Essen vorbereiteten, bastelte er daran herum und
baute es anschließend wieder zusammen. Und es geschah was keiner
mehr für möglich hielt: das Handy piepste, und nachdem der Code
eingegeben wurde funktionierte es auch wieder. Es geht auch tatsächlich
immer noch, dabei hatte ich mich insgeheim schon auf ein Neues gefreut.
Selbst diese Freude wurde mir genommen .*g* Und meckern konnte ich
jetzt auch nicht mehr, denn es arbeitete wirklich störungsfrei.
(bis heute!) Den Abend ließen wir mit einem gemütlichen Raclett
- Essen ausklingen und besprachen den Plan für den nächsten Tag.
Wir entschieden uns mal nach Willingen zu fahren, was in ca.1 Std
zu erreichen ist. Wir hatten schon viel (überwiegend negatives)
von diesem Ort gehört, waren aber alle noch nicht da. Also war es
an der Zeit sich selbst ein Urteil über diesen Ort und das berühmt
berüchtigte Hotel zu bilden....
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